Inhalt
Autoritärer Machtstaat und staatsfixierte Gesellschaft prägen Russland seit Jahrhunderten. Diese Syndrome überdauerten den Zusammenbruch der Sowjetunion 1991. Längst ist die Aufbruchsphase der 1990er Jahre wieder einem Autoritarismus gewichen. Heute droht das System gar offen diktatorische Züge anzunehmen. Lässt sich das in der außenpolitischen Orientierung Moskaus der letzten zehn Jahren ablesen? Was bewirken Ausschaltung der Opposition, Behinderung der Zivilgesellschaft und Gleichschaltung der Medien langfristig? Blockiert die Angst des Staates vor Kontrollverlust die gesellschaftliche Entwicklung? Der Begriff des Staates – gosudarstvo – leitet sich im Russischen vom Herrscher – gosudar – her und beschreibt eine persönliche Herrschaft. Elite und Staat werden indes als Macht – vlast – bezeichnet. Wer Staat und Elite als Macht bezeichnet, hält sich selbst für macht-los.
- Unterrichtsart
- Präsenzunterricht