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Seit der Berliner Libyen-Konferenz wird wieder aufgeregt darüber diskutiert, welchen militärischen Beitrag Deutschland bei der Stabilisierung des Landes leisten sollte. Und wieder einmal wird die gleiche Debatte geführt, die schon bei den Bundeswehreinsätzen in Bosnien, im Kosovo, in Afghanistan und in Mali geführt wurde: Wo wird unsere Sicherheit verteidigt? Dass wir diese Debatte anders führen als beispielsweise Frankreich hat einen Grund: Deutschland ist zu Beginn des 21. Jahrhunderts so "entmilitarisiert" wie nie in seiner Geschichte. Diese Entmilitarisierung hat nicht nur durch die Aussetzung der Wehrpflicht, sondern vor allem auch in den Köpfen der Bevölkerung stattgefunden. War der Soldatenberuf immer wieder auch Gegenstand von erbittert geführten Debatten, wird der Armee heute im besten Falle freundliches Desinteresse entgegengebracht, wie das der frühere Bundespräsident Horst Köhler treffend formuliert hat. Dabei verändert sich die Bundeswehr gerade radikal, von einer Verteidigungs- und Volksarmee hin zu einer Interventionsarmee. Das Seminar benennt historische, (sicherheits-)politische und gesellschaftliche Ursachen für diese Beobachtungen, analysiert den Wandel und lädt zu vielfältigen Diskussionen ein.
- Förderungsart
- Bildungsurlaub (Bildungsfreistellung) i
- Unterrichtsart
- Präsenzunterricht